Eingeschenkt macht ‚Der Weizen‘ eine überragende Figur, die dunkelorangene Färbung mit ihrer ansprechenden Trübung sieht sowas von einladend aus. Die Schäumung fällt recht üppig und cremig aus, zudem hält sie sich bis zum letzten Schluck. Es duftet angenehm limettig und hefig, dazu kommt etwas überreife Banane und eine feine, nicht zu dick aufgetragene Süße. Die übliche Nelkennote ist vergleichsweise dezent wahrnehmbar. Der Antrunk fällt relativ trocken, etwas säuerlich und cremig weich aus. Es ist nur wenig Kohlensäuretätigkeit feststellbar, insgesamt verfügt dieses Bier über mehr Volumen als die allseits bekannten, handelsüblichen Hefeweizen. Geschmacklich überzeugt es herrlich malzig und fruchtig, ich werde sowohl an Banane als auch an ausgereifte Birne, Limette und eine Spur Nelke erinnert. Das Glanzlicht dieses hyperleckeren Biers ist jedoch der zitrisch-herbe Abtrunk, welcher den erfrischenden Faktor nochmals anhebt. Setzt in meinen Augen in Sachen Hefeweizen Maßstäbe!

Tilmans Der Weizen

Neben der tiefbraunen Färbung mit den deutlich erkennbaren rubinroten Reflexen weiß auch die originelle Etikettierung zu gefallen, welche auf das Konto der in Berlin lebenden japanischen Illustratorin Maki Shimizu geht. Zauberhaft! Die hellbräunliche, eher unbeständige Schaumkrone ist hingegen sicherlich nicht das Glanzlicht dieses Biers. Dieser Kritikpunkt verliert jedoch ob des wundervollen röstigen Geruchs rasch an Bedeutung. Die Textur ist letztlich weniger cremig als angenommen, eine röstige Herbe schwingt von Beginn an mit. Die Geruchsnoten sind auch am Gaumen präsent, jedoch in etwas abgemilderter Form. Hinzu kommt eine etwas stärker ausgeprägte Nussigkeit, etwas Hefe, eine leichte Säuerlichkeit und eine schüchterne Hopfennote im Abgang. Der Körper könnte tatsächlich etwas fülliger sein. Ein vergleichsweise leichtes, aber dennoch recht schmackhaftes Dunkelbier mit einer faszinierenden Weichheit!

Tilmans Die Dunkle

Das Pilsner von Tilmans kommt in der 0,33er Longneckflasche mit Los Muertes Crabbe auf dem Etikett. Das Bier ist hellgolden, Matt und trägt einen grobporigen langlebigen Schaum. In der Nase erdig, zitral und krautiger Hopfen. Geschmacklich ganz stilentsprechend schlank und hoch vergoren mit leichtem Getreidearoma. Der Hopfen bringt ein trockenes bittere krautig erdiges Aroma. Tolles klassisches Pils mit craftigem Anklang. Die Kohlensäure ist spritzig, das macht das Pils unheimlich erfrischend. Davon könnte ich einen ganzen Kübel trinken.

Tilmans Pilsner

Test beim regelmäßigen Event „Feierabendbier“ in der Kasseler Bierkathe. Schönes Label, aber so ganz passt das Label imho nicht zum Geschmack des Bieres, denn hab da etwas sehr tropenfruchtiges erwartet. Mit heller Bernsteinfarbe, leichter Trübung und mit appetitlicher Schaumkrone zeigt sich das Bier im Glas und in der Nase erscheinen malzige und fruchtige Noten. Der Antrunk ist rezent, mäßig lebendig und recht malzsüß. Leichte Toffeenoten, auf der Fruchtseite leicht citral orangig und auch im Nachtrunk grad mal feinherb. Recht malziges, mildes, nur dezent fruchtiges Pale mit deutlichem Körper. Könnte für meinen Geschmack hopfiger sein aber läuft. FAZIT: noch 7/10

Tilmans Pale Ale

Test beim regelmäßigen Event „Feierabendbier“ in der Kasseler Bierkathe. Im Gegensatz zu Hoppy Parrot steh ich sehr auf die Labels von Tilmans – ansonsten kann ich ihm nur zustimmen. Rezent, erfrischend, solide Hopfenherbe im Abgang, gut als (modernes) Pils erkennbar. Florale grasige und citrale Hopfennoten – sehr gute drinability. FAZIT: leckere 8/10

Tilmans Pilsner