Heute teste ich mal zwei Franken-Pilsener gegeneinander, dabei bekommt es Meinel’s Classic Pils mit Stöckel’s Pils zu tun. Goldgelb ergießt sich letztgenanntes ins Testglas, es bildet sich eine stattliche Menge Schaum, welche kompakt und sehr langlebig ausfällt. Blumig, leicht zitrusfruchtig und minimal getreidig zeigt sich der Duft, das Ganze mit einem süßlichen Grundgerüst, hinter welchem sich der Hopfen geschickt verbirgt. Es empfängt mich ein schön ausgewogener, frischer und leicht hopfenaromatischer Antrunk, welcher in einen schlanken und ungemein weichen Körper weiterleitet. Die zitrusfruchtig-floralen Noten verweilen geschmacklich bis in den samtigen, nur leicht herben Abgang. Einem erklärten Pils-Jünger dürfte es gern herber zugehen, aber das entspräche eben nicht dem Pils-Verständnis des Franken. Die Süffigkeit ist ob der geringen Spundung als geradezu hervorragend zu bezeichnen. Es klingt schließlich mit einer Mischung aus leicht herben und minimal würzigen Aromen aus. Unterm Strich ein beispielhaftes, leckeres und erfrischendes Franken-Pils, was ich als angenehm und wohlschmeckend empfunden habe.

Stöckel's Pils

„ Bernsteinfarben,- würzig, - kräftiger Malzstruktur - vom Hopfen geküsst - typisch fränkische Schweiz „ , so preist die Brauerei Stöckel aus dem Ahorntal ihr Landbier auf dem Fränkischen Bierfest in Nürnberg an. Es duftet nur ein bisschen nach Malz. Im Antrunk schmeckt es ebenfalls leicht karamalzig, aber nicht zu süß. Aus dem Hintergrund kommen leicht bittere Geschmackselemente auf die Zunge. Insgesamt fehlt es mir hier an einer besonderen Idee, um besser als 6 Punkte abzuschneiden. Trotzdem ist es als ein ordentliches Landbier einzuschätzen.

Stöckel's Ahorntaler Land...

Im hellen Bernstein präsentiert sich der Balthasar im Glas, die cremige Schäumung ist binnen weniger Minuten Geschichte. In der Nase finden sich die typischen süßen und honigartigen Aromen eines hellen Bocks wieder, Dörrobst und eine feine Aprikosennote bereichern das Aroma wohltuend. Der honigsüße Antrunk ist durchaus wuchtig und gibt sogleich einen Geschmack von Dörrobst und Aprikose preis. Insgesamt verfügt das Bier über eine sehr weiche Textur, die Kohlensäure ist dementsprechend gering gehalten. Der Alkohol wurde exzellent eingebunden, knallt nach dem Leeren von 2 Flaschen aber merklich. Eine minimale säuerliche Note ist mit der Zeit feststellbar. Ansonsten überwiegen jedoch würzige Noten, aber immer dezent gehalten. Hopfenherbe ist erwartungsgemäß kein Thema, selbst im Abgang überwiegen die honigsüßen Noten, die nun aber mehr von Malz als von Früchten dargebracht werden. Sehr leckerer fränkischer Bock, definitiv nichts für einen heißen Sommertag im Biergarten.

Stöckel Balthasar Heller ...

Das Ahorntaler Landbier ist nussbraun mit einer standhaften Schaumkrone und einem grasigen Geruch. Es hat einen malzigen Geschmack mit etwas Süße und etwas Herbe. Ein gutes fränkisches Landbier, sehr schmackhaft, im oberen Bereich anzusiedeln.

Stöckel's Ahorntaler Land...

Das Label entspricht der oberfränkischen Designschule, der Schaum taucht schnell ab. Der Antrunk ist für ein Pils definitiv zu süßlich. Dieses Pils ist schon fast ungespundet, nur ein Franke macht sowas. Hier passt das aber, da auch der gefällige blumig-grasige Hopfen sehr dosiert eingesetzt wird. Wunderschön weich ist das Bier und ich trinke es mit Freude. Ein bisschen strenger sollte man den Bierstil doch auslegen. Ein gutes Fränkisch Hell.

Stöckel's Pils