Die Brauerei firmiert inzwischen – zumindest laut Etikett – als "Brau-Manufactur Allgäu". Euroflasche, auf Bayern-Helles getrimmt. Ich finde es schön, dass hier transparenterweise deutlich darauf hingewiesen wird, dass es sich um Bier aus dem Allgäu handelt. Der Bewertung von klaus taler kann ich beipflichten – das Bier wirkt eher wie ein Keller, trinkt sich sämig mit säuerlichem Grundton, auch grasige und strohige Noten, sehr getreidig. Im Abgang leicht mastig, apfelig. Der Körper ist sehr schlank und dadurch vom insgesamt nicht wirklich hohen Kohlensäuregehalt dominiert. Ein süffiges Vesper/Brotzeit-Bier, für sich allein aber vielleicht etwas zu schmal im Mittelteil.

Postbrauerei Allgäu Alpen...

Im Späti habe ich dieses seltsame Helle entdeckt. Seltsam, weil es im Glas mit daumendicker, einigermaßen stabiler Blume auf trübem, orangefarbenem Bier eher wie ein Kellerbier daherkommt. Auch geschmacklich erinnert es mit seinem fruchtig-süffigen Charakter stark an ein Kellerbier. Aromen von Orange und getreidige Noten werden dabei primär von der Zunge wahrgenommen. Das Bier ist in sich stimmig, Wasser und Rezenz passen auch, und so komme ich hier, trotz des verfehlten Themas, auf 7 Öffner. Prädikat: ein Helles mit Kellerbiercharakter und guten Trinkeigenschaften

Postbrauerei Allgäu Alpen...

Osterbierverkostung, Teil 2: Bayern. Postbrauerei Karl Meyer Osterbier gegen Hasenbräu Osterfestbier. Etwas kompliziert, die Ursprünge dieses Bieres zu ergründen. Gebraut wurde es jedenfalls bei Zötler in Rettenberg. Die Postbrauerei war mal in Nesselwang, inzwischen existiert sie wohl nur noch als Marke "Postbrauerei Karl Meyer Allgäu" oder irgendwie ganz neu als "Brau Manufactur Allgäu" – von Nesselwang auf jeden Fall auf meiner Flasche keine Spur. Whatever. Die Gestaltung ist hier stimmig, aber ein wenig allgäuerisch-altbacken. Festbier mit 5,5 Umdrehungen. Satt dunkelgoldenes Bier, glasklar. Intensiv strohig-buttriger Geruch, sahnig. Das süßliche in der Nase verschwindet dann im Geschmack fast gänzlich. Es ist ein sehr leichtgängiges, aber nie leeres Bierchen, das definitiv leichter schmeckt als gedacht. Würzig-getreidig, ein wenig süß, insgesamt vollmundig, Abgang leicht nussig. Gefällt mir sehr. Daumen hoch für Zötler!

Nesselwanger Osterbier