Verkostung direkt im schönen Innenhof der Brauerei. Trotz wenig Alkohol überraschend dumpfes, schweres Ale ohne frische Obstaromen oder sonstige in Anbetrach des Namens erwartbare Nuancen. Schmeckt eigentlich nur nach zerfallendem Getreide und obergäriger Hefe. Tut nicht Not.

Kynšperský Zajíc Summer A...

Kynšperské 12° Tmavý Ležák. Ausflug ins sogenannte Drei-Bäder-Eck Marienbad - Franzensbad - Karlsbad. Hier das vierte und letzte Bier der Kynsperker. Hier also ein sehr dunkles Dunkelbier, eher ein Schwarzbier. Und nach einer langen Reihe mittelmäßiger bis mäßiger Biere endlich der Treffer, das Tmavy. Ein sehr fester und stabiler Schaum, sehr feinporig. Malzaromen, viel Kaffee und eine leichte Schokolade. Hier scheint der Braumeister sich ausgelebt zu haben. Das war sehr gut und ich kann mich meinen Vortestern anschließen... wenn Kynsperk, dann Tmavy. Diese Beobachtung hat sich mit dem später in Franzensbad getrunkenen Budva Tmavy eher noch verfestigt. 8 Öffner.

Kynšperské 12° Tmavý Ležá...

Kynšperské 12° Polotmavy ležák. Ausflug ins sogenannte Drei-Bäder-Eck Marienbad - Franzensbad - Karlsbad. Hier das dritte Bier der Kynsperker. Es ist ein relativ hell gehaltenes dunkles. Als Franke sage ich, ist eher ein Landbier. Auch dieses buttrig und etwas leer. Malzaromen kämpfen mit einer starken Säure, insgesamt ein schwacher Körper und ziemlich undefiniert. Im Reigen der Verkostung einen Tick besser als die sehr schwierigen hellen Biere, aber dennoch - wenn man sich mal an den Fehlgeschmack gewöhnt hat innerhalb des Kynsperks-Portfolio kein Ausreiser. 6 Öffner.

Kynšperské 12° Polotmavy ...

Das Kynšperské Světlé výčepní. Kynsperk, Teil 2 (von 4). Immerhin eine Premerienbewertung. In der aufsteigenden Reihe Birell (alkoholfrei) Lezak (leicht) hier nun das Vollbier, das hier zwar auch als Leichtbier deklariert ist, aber den etwas leichteren ABV-Werten in Tschechien entspricht. Ich hatte eben ein Budvar mit 4,0%. Na egal... das Bier gold, der Schaum war schnell weg und kurz gesagt, das Bier ist eine Enttäuschung. Nach dem Antrunk schoss es mir sofort durch den Kopf... Fehlgeschmack. Diacetyl... ziemlich heftig. Das Bier insgesamt sehr schwach, körperlos und charakterlos. Dafür gibt es also nur 4 Öffner.

Kynšperské Světlé výčepní...

Das Kynšperské Světlé ležák. Ausflug ins sogenannte Drei-Bäder-Eck Marienbad - Franzensbad - Karlsbad. Das Quartier, ein ehemaliger Gutshof, schön restauriert in Königsberg, das tschechisiert nun Kynsperk heißt. In den Hotelbewertungen von der regionalen Brauerei gelesen. Schwupp, mein Maserati fährt 210, waren die stumme Herrin und ich in der Schankwirtschaft innerhalb des mächtigen Brauereigebäudes. Das erste, das auffällt sind die allgegenwärtigen Hasen. Warum? Die Braurerei wurde in ihrer Blütezeit vom Geschlecht dero von Haas-Hasenfels geführt... dieses rund 100jährige Besitzergeschichte endete 1945 und erst seit 2011 wird hier wieder Bier gebraut. Das konnte ich der sehr schönen und multilingualen Webseite entnehmen. Praktischerweise wird ein Set mit 4x 0,2 Litern in einem Holz-Rack angeboten und die aktuell 4 Kernsorten standen vor mir. Zuerst also das Lezak. Witzigerweise konnte ich es gegen das alkoholfreie Birrel der stummen Herrin trinken. Das alkoholfreie Birrel war sehr malzbetont, während das Lezak ziemlich dünn daherkam. Es schmeckt - fast neutral und es war nicht möglich, so etwas wie eine Charakteristik herauszuschmecken. Schwacher Körper, wenig Bittere. Allerdings könnte man viel davon trinken... sagen wir es mal so... es war gut gegen den anflutenden Bierdurst. Und wenigstens konnte ich ein wenig mit der Brauereigeschichte schlaumeiern. 5 Öffner, dazu ein Bonuspunkt für die Geschichte und die schönen Hasencartoons auf dem Bierdeckel.

Kynšperské Světlé ležák...