Das Schober Hell ist goldgelb gefärbt und leicht getrübt. Die Blume hat ein mittleres Volumen, eine sehr heterogene Struktur und verliert schnell viel Substanz. Das verbleibende Viertel des Schaums hat dann eine cremigere Struktur und ist deutlich stabiler. Die Spundung bewegt sich im soliden Mittelfeld, die Perlen haben eine mittlere Größe. Der Geruch des Hellen ist leicht süßlich und sehr maischig. Im Antrunk zeigt sich das Bier weich, leicht säuerlich und durchaus frisch. Der Körper ist überraschend schlank bei mittlerer Süße. Die Aromen sind hellmalzig, erinnern leicht nach Honig. Die Hopfung ist ausgeprägt, mit kräftig herbalen Noten. Später entwickeln sich die Aromen in eine herbere leicht harzige Richtung die an Piniennadeln erinnert. Ein ungewöhnliches aber harmonisches Helles, schmeckt mir sehr gut!

Schober Hell

Endlich hat es mit einem Bier der Brauerei Schober geklappt! Das verkostete Rotbier erinnert farblich an dunklen Bernstein und ist recht ordentlich getrübt. Die Blume ist voluminös, von cremefarbenem Aussehen und wattiger Struktur. Im Glas ist eine recht lebendige Rezens sichtbar. Das Bier riecht fruchtig süß und leicht buttrig. Der Antrunk ist eher hart und von mild süßem Geschmack. Der Körper entwickelt eine Süße im oberen Mittelfeld, zeigt viel Karamell- aber auch etwas Röstmalz und gerade soviel Diactyl, dass es noch angenehm wirkt. Die Hopfung mit der Sorte Simcoe ist durchaus präsent ohne allzu vordergründig zu werden bringt sie angenehm herbale Noten ein. Im Abgang wird es nochmals buttrig, nun in Verbindung mit einer feinen Fruchtigkeit der Hefe.

Schober Rotbier

Das (sicherlich handabgefüllte) Grünhopfenbier der kleinen Hausbrauerei aus Zirndorf trägt neben der angekreuzten Sorte „Hopfengold“ noch ein handschriftliches „Grün“. Und auf der Facebook-Seite der Minibrauerei kann man den Chef bei der Ernte des eigenen Mini-Hopfengartens bewundern. Schaum: gemischporig, nicht üppig Farbe: helles Bernstein, hefetrüb Geruch: ein bisschen ätherische Öle, ein bisschen zwickelig-hefig Was für ein wunderbar kerniger Antrunk: Hier finde ich die harzig-knorrigen Noten altmodischer heller fränkischer Lagerbiere, wie man sie heute fast nur noch in neumodischen tschechischen Lagerbieren findet. Dort traut man sich nämlich noch, so kantig zu brauen. Aber in Zirndorf auch. Das ist klasse. Das Malz mit leichten Karamelltönen wird sofort umweht von teils krautigen, teils floralen Hopfennoten, die viel ätherische Frische mit in das Bier bringt. Ist da ein Hauch Kalthopfung dabei? Wenn nicht, hat Herr Schober das klasse gemacht. Wenn doch: Auch klasse, dieses Bier - wunderbar eingängig und doch vielschichtig komponiert. Nachtrunk: Aromatisch-hopfig, weiterhin mit viel ätherisch-würzigen Noten. Fazit: Ich würde gern mehr schreiben, aber der Glaskrug war so schnell leer...!

Schober Hopfengold "Grün"