Ich, im Ruhrpott ansässig, bin Fan von Lokalbrauereien. Neulich im Kino durch Zufall gesehen (Danke an die Lichtburg in Oberhausen!) wurde mir das Maibock empfohlen. Aus der Flasche getrunken, in klassischer 0.33 Stubbi-Manier, machte sich in der Nase bereits kräftiger Hopfenduft breit sowie ein Anflug von Zitrusfrüchten. Der Antrunk weitaus milder und bekömmlicher als die Umdrehungen erahnen lassen. Sehr aussagekräftig bahnt sich das Maibock den Weg vom Mund, über die Zunge bis zum Gaumen und hinterlässt eine schön kräftige Note, wie auch im Nachgang! Ein Lob an die Brauerei in Voerde.

Brauprojekt 777 Maibock

Ich weiß nicht, ob ich hier das gleiche Winterbier des Brauprojekts 777 bewerte. Ich vermute, dass es zu jedem Winter ein leicht geändertes Winterbier gibt. Jedenfalls sieht das Etikett etwas anders aus und auch der angegebene Alkoholgehalt und die Bittereinheiten weichen leicht ab. Wohingegen die Stammwürze identisch ist. Wie auch immer, das Bier steht ziemlich trübe, farblich zwischen Kastanie und Bernstein und ohne nennenswerte Schaumkrone im Glas. Es duftet fruchtig nach Kompott und ganz leicht nach Ananas. Der Antrunk ist von leichter Rezenz und zurückhaltend herb. Wer auf Grund des fruchtigen Duftes eine gewisse Süße erwartet, wird enttäuscht oder aber überrascht. Es dominiert klar der Hopfen, auch wenn er sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängst. An Aromen kann ich etwas Marzipan und eine feine nussige Note ausmachen. Jetzt, wo das Bier etwas wärmer wird, kommt dich noch eine subtile Süße durch. Auch der mittellange Abgang bleibt unaufgeregt und aromatisch. Mir gefällt dieses unaufdringliche Winterbier ziemlich gut.

Brauprojekt 777 Winterbier

Oh ja, der Schaum ist genauso aggressiv wie beim Single Hop, riesig und zerklüftet. Das Red Ale vom Brauprojekt 777 ist dunkel Bernstein und der Geruch ist malzig / hopfig. Es wurde Pale Ale-, Karamell-, Röst- und Melanoidinmalz geschüttet und mit Cascade und Fuggles gehopft. Es hat einen sehr interessanten Geschmack, hopfenbetont aber auch sehr malzig. Die Bittere ist für ein Red Ale gut gemeint, hätte aber besser in das Pale Ale gepasst. Es ist gut würzig für ein Ale und absolut trinkbar. Allein das Gushing aus der Flasche ist nervig, da kann man noch dran arbeiten.

Brauprojekt 777 Red Ale

Das Single Hop vom Brauprojekt 777 hat eine helle Bernsteinfarbe mit einer massiven wolkigen Schaumkrone und einem malzigen Geruch. Es wurde mit Simcoe gehopft und es wurde Wiener, Karamell und Pale Ale Malz geschüttet. Eine dezente Bittere im Antrunk bringt Einiges an Frucht mit sich, vornehmlich Citrusnoten und ein wenig Pfirsich. Der Schaum ist sehr aggressiv, selbst aus der Flasche versucht er permanent auszubrechen. Zum Abgang hin verliert sich die ohnehin nicht üppige Bittere ( nur noch 22 IBU) fast vollends. Trotzdem ist es ein fruchtiges Pale Ale, etwas mehr Bittere hätte ihm gut getan.

Brauprojekt 777 Single Hop

Ich habe das Brauprojekt 777 Pilsss frisch gezapft vom Fass beim Hopfenfest in Gelsenkirchen getrunken. 5 % Alkohol. Schwache helle Schaumkrone. Hefetrübe hellgelbe Farbe. Der Geruch ist hopfigfruchtig und leicht hefefruchtig. Der Antrunk ist feinherb mit hopfigfruchtig-zitraler Note. Leichte malzige Süße im Mittelteil. Würze und Hopfenherbe mit kräuteriger und leicht herziger Note entwickeln sich zum Abgang hin. Der Nachgeschmack ist zuerst feinherb und leicht hopfigfruchtig-zitral, dann leicht malzigsüß, anschließend folgt eine leicht hefefruchtige Kellerbiernote, dann würzig und zum Ende hin hopfigherb mit kräuteriger und leicht harziger Note und angenehm bitter. Lässt sich sehr süffig trinken. Insgesamt ein sehr süffiges, feinherbes, leicht hopfigfruchtig-zitrales Pils mit leicht hefefruchtiger Kellerbier-Note aus Voerde am Niederrhein.

Brauprojekt 777 Pilsss