Brauerei und Gasthof Schlössle

Mein Letztes aus der Schlössle Versuchsreihe. Das High Five Hop ist dunkel goldgelb, fast schon bernstein, Mich überrascht aber ein dumpfer, muffiger Geruch. Es hat eine gute Bittere im Antrunk, aber exotische Früchte? Ich gehe morgen mal in den Keller und lache. Gehopft wurde mit Tettnanger, Chinook, Bavaria Mandarin (wer kennt den?), Amarillo und East Kent Golding (wenigstens den haben sie diesmal richtig geschrieben). Das Ale lebt nur von seiner Bittere, Früchte sind Fehlanzeige. Ich ärgere mich schon das Ale aus dem Rotweinglas zu verkosten, da habe ich bei jedem Schluck diesen jauchigen Geruch in der Nase. Die traditionellen Biere von Schlössle waren durchgängig gut, die Versuchsreihe muss unbedingt noch einmal überarbeitet werden. Diesmal habe ich mir das Schlechteste zum Schluss aufgehoben.

Schlössle High Five Hop Ale

Der Holy Stuff von Schlössle ist dunkelbraun und riecht nach dunklem Malz und leicht nach Gewürzen. Ein Abdaj Bier aus Deutschland, na wolln mal sehen. Es hat einen malzig süßen Einstieg, natürlich ohne Zusätze die das deutsche Reinheitsgebot nicht erlaubt. Nicht schlecht, aber da fehlt etwas. Auch der ganze Hopfen, East Kent Holding (Lacher), Hersbrucker, Tettnanger und Hallertauer Mittelfrüh kann darüber nicht hinwegtäuschen. Es ist sehr süß und malzig, die 9,4% sind nicht präsent und es ist gefährlich süffig. Im Nachtrunk ist dann auch der Alkohol spürbar. Wenn ich das Tripel mit Originalen vergleiche, würde ich immer die Belgischen vorziehen. Trinkbar, aber es ist kein Belgisches. Nicht mal der Hopfen ist richtig benannt.

Schlössle Holy Stuff

Das Chocolate Porter von Schlössle aus Neu-Ulm ist tiefschwarz und duftet nach Schokolade. Es hat zwar auch einen schokoladigen Geschmack, der aber sehr künstlich wirkt. Kein Wunder, ist es doch mit einem kakaohaltigen Getränk gemischt. Kein Versuch wurde unternommen den Geschmack mit Malzen hinzubekommen. Den Vergleich mit dem Thornbridge Cocoa Wonderland wage ich erst gar nicht. Das Porter plätschert so vor sich hin, malzig, süß und wenig Körper. Nicht einmal eine alkoholische Note ist zu erkennen. Bin komplett enttäuscht, hatte mir viel mehr erwartet. Ist halt nur ein Biermischgetränk.

Schlössle Chocolate Porter

Das Schlössle Märzen ist bernsteinfarben und hat einen malzigen Geruch. Das ist ei kräftiges Märzen mit viel Malz, etwas Caramel und leichter Süße im Geschmack. Dieses Märzen wurde im Dekoktionsverfahren gebraut das heißt, ein Teil der Maische wurde gekocht und der Restmaische wieder zugemischt. Dadurch wird die Lösung der Inhaltsstoffe des Malzes begünstigt. Und das schmeckt man auch, denke ich. Ein weiches Wasser ist dem nicht kontraproduktiv. Der Körper ist voll, die Spundung gering. Im Nachtrunk kommt Hopfen zum Vorschein, der das Ganze abrundet. Ein ganz vorzügliches Märzen, überaus schmackhaft mit malzigen, leicht caramelligen Noten und etwas Hopfen im Nachtrunk. Eine sehr gute Komposition, geht gut rein.

Schlössle Märzenbier

Der Strong Jack von Schlössle ist goldgelb und hat einen fruchtigen und hopfigen Geruch. Er hat viel Bittere zum Einstieg zu bieten, 65 IBU sind kein Pappenstiel. Einige citrale Noten von Orange und Grapefruit folgen. Der Körper ist voll, der Trunk weich. Zum Nachtrunk hin steigert sich die Bittere nochmal enorm. Da muss man wirklich ein Strong Jack sein um da bestehen zu können. Ein old school IPA, wenn auch die Prozente nicht stimmen. Gehopft wurde mit Summit, Tettnanger, Chinook und Mandarina Bavaria. Die Bittere stimmt, mit wenig Frucht, passt.

Schlössle Strong Jack IPA