Zwei dunkle Hefeweiße im Direktvergleich, Püttner’s P 2000 misst sich mit Kuchlbauer’s Alter Liebe. Die völlig verhauene, anscheinend von der EU gesponsorte Etikettierung wurde zwischenzeitlich durch eine deutlich vorteilhaftere ersetzt. Das tiefbraune, getrübte P 2000 wartet mit einer opulenten und beständigen Schäumung auf. Ein schwächelnder Malzgeruch mit einer feinen Röstnote und etwas Karamell ist wahrnehmbar, die Hefe ist ebenfalls präsent. Säuerliches Malz mit einer leichten Röstnote gibt sich im Antrunk zu erkennen. Die Kohlensäure ist nicht übertrieben lebendig, aber durchaus als gut dosiert zu bezeichnen. Der Körper ist auffällig schlank, der Grad der Wässrigkeit wird jedoch nicht erreicht. Der Malzkörper kann indes seine Würzigkeit kaum entfalten, mir fehlt vor allem der hefig-fruchtige Geschmack, aber natürlich auch die für dunkle Weißbiere charakteristische Röstnote. Somit bleibt die sehnlichst erhoffte Vollmundigkeit auf der Strecke. Die Textur ist schön samtig-weich, für Süffigkeit ist somit gesorgt. Im Abgang treten dann Banane und Hefe in Erscheinung, diesmal etwas fülliger. Ein passabeler Durstlöscher, geschmacklich vermag das P 2000 jedoch nur ansatzweise zu überzeugen.

Püttner P2000 Dunkles Wei...

Eingeschenkt macht das Püttner Weißbier eine wirklich überragende Figur, die dunkelorangene Färbung mit ihrer blickdichten Trübung sieht sowas von einladend aus, aber hallo! Die Schäumung fällt ziemlich üppig und cremig aus, allerdings bleibt sie dem verzückten Betrachter nicht sehr lange erhalten. Der schön aromatische Geruch fällt ansprechend und vergleichsweise würzig aus. In erster Linie findet man sortentypisch Gewürznelke, danach erst unterschwellig wahrnehmbare Bananenaromen und etwas Zitrus. Frisch, malzig und bananig steigt das Püttner Weißbier sortentypisch ein. Die Kohlensäure hält sich angenehm zurück, was ein cremig-samtiges Mundgefühl garantiert. Im hefigen Körper wird die Banane so richtig herausgestellt, im Hintergrund lauert die bereits im Geruch erfasste Nelke und steuert ihre typischen Einflüsse bei. Geschmacklich gibt es sich spürbar fruchtig und bananig. Malzaromen sind eher schwach vertreten, deshalb zeigt sich im Hintergrund lediglich eine feine, aber angenehme Süße. Erst im Abgang zeigt sich der Hopfen mit einer milden, sehr sanft geratenen Bitternote, welche für eines optimales Finish sorgt. Für Innovations-Preise käme dieses Weißbier aus der Oberpfalz wohl nur schwerlich in Frage, dennoch empfinde ich es als grundsolide und stimmig.

Püttner Hefeweißbier Hell

Im wundervollsten tiefen Bernstein und leicht getrübt kommt der Püttner Zoigl daher. Der Schaum ist eine wahre Augenweide, üppig in der Menge und cremig in der Textur. Der Geruch ist primär karamellmalzig mit einer ordentlichen Schippe dunklem Honig und einer Spur Hefe. Der erste Schluck rinnt cremig-samtig mit einer feinen Malzigkeit die Kehle herunter. Der Kohlensäuregehalt ist gering, was dem Bier zu einer hohen Lauffähigkeit verhilft. Eine karamellige Süße kommt durch, dezent und nicht übertrieben. Im zweiten Drittel bahnt sich eine wunderbare Kernigkeit ihren Weg, welche sogar eine leichte Röstnote bereithält. Das Bier schmeckt sowas von ursprünglich, naturbelassen und super urig! Insgesamt ist es angenehm würzig, ideal abgestimmt zur süffigen Note des Malzes. Schlussendlich bleibt eine bekömmliche Note im Mund zurück, welche Lust auf mehr macht!

Püttner Zoigl

Ein dunkelbraunes Bier mit wundervollen dunkelroten Reflexen und einer feinporigen, hellbraunen Blume steht vor mir und wartet auf sein unvermeidliches Ende. Das Basalter fällt geruchlich schwächelnd malzig und röstmalzig aus, da hatte ich schon wohlduftendere Dunkle vor mir. Beim cremig-weichen, malzigen Antrunk fällt sofort die spärlich vorhandene Kohlensäure auf, was jedoch optimal zum Bierstil passt. Ein Hauch von Kaffee ist zu erschmecken und erfreut des Testers Gaumen. Eben jene Kaffeenote wird gegen Ende hin durch eine wirklich schmackhafte dunkle Schoko-Note ersetzt. Hinzu kommt eine etwas stärker ausgeprägte Nussigkeit, etwas Hefe, eine leichte Säuerlichkeit und eine schüchterne Hopfennote im Abgang. Der Körper könnte tatsächlich etwas fülliger sein. Ein vergleichsweise leichtes, aber dennoch recht schmackhaftes Dunkelbier mit einer optimalen Weichheit!

Püttner Basalter Dunkel

Natürlich ist auch dieser Zoigl kein echter, aber er kommt immerhin aus der richtigen Gegend. Optisch kann es mit einer satten Kupferfarben punkten, der Schaum hält sich gut. Sehr malzsüßer Antrunk, dann Brotkruste und leichte Röstaromen. Hintenraus hat kommt etwas kräuteriger Hopfen hervor. Fand es jetzt nicht wesentlich besser als die Fake-Zoigl von Mönchshof und Scherdel, die ich vor längerem verkostet habe.

Püttner Zoigl