Quintine – Blonde – 8%. In der Flasche, mit Bügelverschluss, fällt einem das Hefedepot am Boden auf (Flaschennachgärung). Beim Ausschenken bildet dieses Bier eine recht hohe Blume. Die ist von cremiger Konsistenz (fein- bis mittelporig), wird gröber beim Zusammensacken und haftet gut am Glas. Gegen Ende des Trinkgenusses kümmert sie, wie ein weißes Laken, auf dem goldenen, leicht trüben Getränk vor sich hin. Es duftet nur schwach, hopfig-hefig-alkoholig. Im Antrunk erweist es sich als feinperlig, mild und leicht säuerlich. Der Körper ist schlank. Es zeigen sich, dezent, Zitrusaromen. Säure ist zu spüren und eine feine Hopfenherbe. Im Abgang ist es herb und etwas wässerig, im Nachgeschmack herb, zitrig-hefig-würzig. Im Laufe des Trinkgenusses scheint es herber zu werden. Fazit : Süffiges, erfrischendes und besänftigendes Blondes, das eine angenehme, leicht zitronig-säuerliche Herbe aufweist. Kurzum : Nicht übel, es gibt aber bessere Biere dieser Art.

Quintine Blonde

Hercule – Stout – 9°. Dieses blickdichte Getränk wurde von der Brasserie des Légendes nach Hercule Poirot benannt, ein belgischer Privatdetektiv, der von der britischen Schriftstellerin Agatha Christie ersonnen wurde. Die Flasche öffnet sich per Bügelverschluss mit einem sonoren Plopp. Im Glas zeigt sich nur eine bescheidene Blume – ein cremig-beiger Schaum (fein- bis mittelporig), der auch rasch wieder verschwindet und dabei süßlich-röstmalzig und etwas alkoholig duftet. Im Antrunk fällt sofort die nahezu fehlende Kohlensäureperlung auf, indes fließt dieses schwarze Gebräu mild und süßlich-säuerlich über die Lippen und Röstmalzaromen kleiden den Mund samtig-weich aus. Noten von Mokka, Lakritz und Bitterschokolade sind, alles sehr harmonisch und dezent, zu schmecken. Hintenheraus sind leichte Bitternoten zu vernehmen. Den Körper könnte man als von mittlerer Fülle bezeichnen. Im Abgang kommt einem das Bier etwas leichter, um nicht zu sagen wässerig, vor, erst dann meint man auch den, doch recht hohen, Alkoholgehalt spüren zu können. Diese Charakteristik trägt aber zu dem, für ein so starkes Schwarzbier, sehr niedrigen Trinkwiderstand bei. Der Nachhall ist angenehm – lang, warm, würzig und leicht herb. Bizarr auch hier, dass man im Laufe des Trinkgenusses meint, das Bier würde allmählich herber werden. Fazit : Ein zu genießender, süffiger Tropfen, der zudem wärmend, beruhigend und einschlaffördernd wirkt.

Hercule Stout

Ambiorix – Brune – 8°. Als gallischer Führer, der Cäsars Besatzungstruppen eine verheerende Niederlage bescherte, wird Ambiorix in Belgien ebenso verehrt, wie in Frankreich Vercingetorix. Auf dem Etikett ist eine überlebensgroße Umzugspuppe dieses einstigen Freiheitskämpfers zu sehen. Auf manchem Monument in Belgien wird er als edler Wilder mit muskulösem, nackten Oberkörper, wallendem Haar und kräftigem Schnauzer dargestellt. Die Zutaten (Gerstenmalz, Hopfen, Hefe) für dieses dunkelbraune Bier bekommt man, nebst Rezept, in Belgien auch als Heimbrauset. Ausgeschenkt bildet es eine beige, cremige, gemischtporige Krone. Die schäumt zwar hoch auf, sackt aber ebenso rasch wieder in sich zusammen. Gegen Ende des Trinkgenusses verbleibt nur ein dünnes, cremiges Topping. Die Nase vernimmt dabei etwas süßlich-röstmalziges, leicht alkoholiges sowie Karamellnoten. Im Antrunk zeigt es sich nur schwach sprudelig, mild und leicht säuerlich. Feinperlend wird der Mund mit Röstmalzaromen ausgekleidet. Es schmeckt dezent nach Karamell, Lakritz und etwas bittere Noten sind zu spüren. Der Körper ist von mittlerer Statur. Im Abgang etwas wässerig, ist eine deutliche und (anfangs) angenehme Hopfenherbe zu vernehmen. Dort schmeckt man auch etwas den Alkohol heraus. Das Bier hallt lange nach und erinnert dabei an Bitterschokolade. Während man sein Glas so leert, kommt einem dieses würzige Gebräu am Gaumen zunehmend herber vor und auch die Bitternoten beginnen stärker hervorzutreten. Letztere rühren wohl von der aufgewühlten Hefe her, welche in der Flasche einen breiigen, braunen Bodensatz gebildet hatte (Flaschennachgärung). Fazit : Leicht trinkbares, kräftiges braunes Bier, das nicht extrem in die eine oder andere Geschmacksrichtung ausschlägt. Etwas störend empfand ich allerdings, vor allem gegen Ende des Trinkgenusses, die Bitternoten. Insgesamt also nicht übel, muss man aber nicht getrunken haben.

Ambiorix

Quintine – Ambrée – 8,5°. Auch das bernsteinfarbene Quintine konnte mich nicht überzeugen und verdient nur einen kurzen Kommentar. Die kleine, elfenbeinfarbene Blume verwelkt rasch. Es verbleibt ein feinporiger Schleier, auf einem nach Tannenhonig und etwas alkoholig-harzig-röstig riechenden Bier. In der mit einem Bügelverschluss versehenen Flasche fällt ein breiiges, bräunliches Hefedepot auf (Flaschennachgärung). Im Antrunk ist dieses trübe Gebräu mild, feinperlig und leicht säuerlich. Röstnoten sind dann zu erahnen. Es wird hopfig-herb, macht einen harzig-rauhen Eindruck und wird im Abgang wässerig. Fazit : Nichts besonderes – es gibt auf jedenfall bessere belgische Amberbiere.

Quintine Ambree

Quintine, Bio-Organic, 5,9°. Es handelt sich um ein weißes « Biobier » das in der Flasche nachgärte, dort ist ein breiiger Bodensatz zu erkennen. Beim Öffnen des Bügelverschlusses erklingt ein kräftiges « Plopp ». Ein trüb-goldenes Gebräu schäumt ins Glas und bildet eine hohe, feinporige, reinweiße und ausdauernde Blume, die dezent hopfig-floral-fruchtig duftet. Im Antrunk erweist es sich als mild, feinperlig und säuerlich. Im weiteren Verlauf entfaltet sich eine deutliche Herbe, ohne dass das Säuerliche zurücktritt, dazu gesellen sich harzige Zitrusnoten. Der Körper bleibt eher dünn. Hintenheraus wird es gar wässerig, wobei der Nachgeschmack angenehm würzig-herb ist. Das Bio-Organic erinnert an das Blanche de Namur, ohne es aber auch nur annähernd mit ihm aufnehmen zu können. Fazit : Es gibt wirklich bessere Weißbiere. Das Okult N°1 der Simon-Brauerei zum Beispiel, das viel weniger herb, süffiger und weit aromatischer, ja einfach runder schmeckt.

Quintine Bio